Reise nach Ostasien: Klima, Verhaltensmaßregeln, Impfungen, Einreisebestimmungen

Zu Ostasien werden die Länder China (einschließlich Macao und Hongkong), Japan, Nord-Korea, Süd-Korea, Mongolei und Taiwan gezählt.

Reise OstasienKlimatische Bedingungen

Über China kann wegen seiner ausgedehnten Größe keine einheitliche Aussage über die klimatischen Verhältnisse abgegeben werden. Das Land teilt sich in vier Klimazonen auf, der größte Teil wird jedoch von gemäßigten bis subtropischen Klimaverhältnissen bestimmt. Der Verlauf des Yangtse-Flusses ist dabei entscheidend: Nördlich von ihm sind überwiegen die jahreszeitlich extremen Temperaturen, südlich des Flusses sind die Winter weniger kalt, die Sommer jedoch von hohen Temperaturen und einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit geprägt.

In den südlichen und sudöstlichen Landesteilen dominiert ein tropisches und subtropisches Klima. Dadurch kann es im Winter bis zu 20° C warm werden. Der Sommer verläuft heiß und schwül mit zahlreichen Starkregen. In Macao und Hongkong muss mit Taifunen und Tsunamis gerechnet werden.

Reisen KoreaDer Mongolei wird das extremste Kontinentalklima überhaupt nachgesagt. Im Jahresverlauf sind sehr kurze und heiße Sommer sowie ein sehr langer Winter (Oktober bis Anfang/Mitte Mai) mit Tiefsttemperaturen von bis zu -50° C typisch.

Nord- und Süd-Korea haben klar voneinander abgegrenzte Jahreszeiten mit kalten Wintern und feuchtwarmen Sommern.

Diese klare jahreszeitliche Abgrenzung trifft auch auf Japan zu. Das Klima ändert sich jedoch von Nordosten (Hokkaido) nach Südwesten (Nansei-Inselgruppe) von winterkalt bis zu subtropisch.

Information für Geschäftsreisende

Der berufsgenossenschaftliche Grundsatz G 35 „Arbeitsaufenthalt im Ausland unter besonderen klimatischen und gesundheitlichen Belastungen“ sieht vor, dass bei beruflich motivierten Reisen in tropische und subtropische Regionen sowie bei erhöhten gesundheitlichen Belastungen vor dem Reiseantritt die Tropentauglichkeit durch einen Arbeitsmediziner festzustellen ist. Auch eine Nachuntersuchung ist vorgeschrieben und hat in der Regel nach 2-3 Jahren stattzufinden. Die vollständige Handlungsanleitung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung wird hier www.unimedizin-mainz.de zur Verfügung gestellt.

Ernährung

In Ostasien sollte immer auf einen hygienischen Umgang mit Lebensmitteln geachtet werden, da Durchfallerkrankungen zu den häufigsten Beschwerden von Reisenden gehören. Daher sollten Imbissstände auf der Straße gemieden werden. Frische Lebensmittel sollten immer gründlich mit abgekochtem Wasser abgewaschen werden. Steht dies nicht zur Verfügung, ist es zu empfehlen, nur Obst und Gemüse zu essen, bei dem vor dem Verzehr die Schale entfernt werden kann oder muss. Auf Rohkostsalate sowie Eiswürfel oder Eiscreme sollte grundsätzlich verzichtet werden.
Durchfallerkrankungen werden in Ostasien durch unterschiedliche Bakterien wie z. B. E. coli, Campylobacter, Salmonellen oder Shigellen ausgelöst.
Brucellose ist ebenfalls eine bakterielle Infektion.  Sie wird durch Tiere übertragen, die einen engen Kontakt zu Menschen haben. Einer Ansteckung kann vorgebeugt werden, indem Fleisch nur vollständig durchgegart verzehrt und auf den Genuss von unpasteurisierter Milch verzichtet wird. Brucellose verläuft in der Regel unauffällig, im akuten Stadium macht sie sich durch Nachtschweiß, Fieber, Schüttelfrost oder Übelkeit bemerkbar.
Auch mit einer Cholera-infektion muss gerechnet werden.

Infektionen durch Kleintiere

  • Malaria spielt in den Großstädten und bekannten Touristenzielen im Allgemeinen keine Rolle. Das Risiko, zu erkranken, ist auch in den ländlichen Gebieten sehr gering, sodass eine Prophylaxe nicht notwendig ist. Trotzdem sollte ein konsequenter Mückenschutz durch geschlossene Kleidung, Moskitonetze und mückenabwehrende Hautmittel eingehalten werden, da so auch ein Schutz vor anderen durch Stechmücken verursachten Infektionen gewährleistet wird (siehe unten).

  • Das Dengue-Fieber ist nach seiner letzten Eindämmung im Jahr 1945 im August/September 2014 in Tokyo aufgetreten. Da der Infektionsschwerpunkt im Yoyogi-Park zu liegen scheint, wurden Teile des Parks am 5. September 2014 geschlossen und erst nach 57 Tagen wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Weil kein Impfstoff verfügbar ist, kann einer Infektion nur mit einer konsequenten Mückenprophylaxe vorgebeugt werden.

  • Korea
    Ein sehr geringes Infektionsrisiko für Malaria besteht an der innerkoreanischen Grenze, das jedoch keine pharmazeutischen Vorsorgemaßnahmen nötig macht. Parasiten, vor allem Faden- und Peitschenwürmer, sind ebenfalls sehr oft für den Ausbruch von lebensmittelbedingten Erkrankungen verantwortlich. Lungenegel werden hingegen beim Verzehr von Krebsen, Krabben oder Süßwasserfischen aufgenommen, die nicht genügend erhitzt worden sind. Das auffälligste Merkmal ist das häufige Abhusten von geringen Blutmengen.

  • China, Japan, beiden koreanischen Staaten
    In China, Japan und den beiden koreanischen Staaten sind immer wieder Fälle von Vogelgrippe  (H5N1)bekannt geworden. In mehreren Fällen wurde nachgewiesen, dass sich die Infektion von Vögeln auf Menschen und auch von Mensch zu Mensch übertragen kann. Oft endete die Erkrankung tödlich. Ein Impfstoff existiert nicht, daher wird empfohlen, den direkten Kontakt nicht nur zu Hühnern, sondern auch zu Schweinen zu vermeiden, da sie ebenfalls Träger des Erregers sein können. Eier und Fleisch müssen vor dem Verzehr auf mindestens 70° C erhitzt werden. Aktuell zirkuliert in China neben dem Stamm H5N1 auch der Stamm H7N9. Seit Ende März 2013 sind an den Folgen einer Infektion mit diesem Virus mindestens 255 Menschen verstorben. Der Schwerpunkt liegt in den Provinzen Guangdong und Zhejiang, weitere Infektionen wurden jedoch auch aus den Provinzen Fujian, Jiangsu, Jiangxi, Shandong und Xinjiang gemeldet.

  • Taiwan
    Hier muss mit einer Erkrankung am Tsutsugamushi-Fieber gerechnet werden. Eine Gefährdung besteht grundsätzlich nur bei Aufenthalten in der freien Natur, da das Fieber durch den Stich von Milben, die auf Sträuchern sitzen, auf den Menschen übertragen wird. Die Krankheit macht sich durch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie einen fleckig-dunklen Hautausschlag bemerkbar. Vorbeugend sollten lange Hosen sowie langärmelige Kleidung getragen und das Sitzen auf dem Boden vermieden werden. Die Behandlung des Tsutsugamushi-Fiebers mit Antibiotika ist am erfolgreichsten, wenn sie möglichst früh durchgeführt wird.

Weitere Gesundheitsrisiken

  • China
    Gerade im Herbst und Winter steigt die Luftverschmutzung in den Ballungsräumen in Nord- und Ost-China so stark an, dass Menschen mit Atemwegserkrankungen wie z. B. COPD oder Asthma immer geeignete Notfallmedikamente bei sich haben sollten, um Komplikationen zu vermeiden.

  • Japan
    Die durch ein Virus ausgelöste Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD) tritt in Japan derzeit epidemisch auf. Zwischen Januar und April 2015 erkrankten bereits mehr als 19.000 Kinder an dieser hochansteckenden Krankheit, die von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die für HFMD typischen Symptome sind Bläschenbildung an der Mundschleimhaut sowie an Händen und Füßen sowie hohes Fieber. Für die in den meisten Fällen harmlos verlaufende Erkrankung gibt es keine Therapie, einer Ansteckung kann nur durch sehr gute Hygienemaßnahme wie beispielsweise häufiges Händewaschen vorgebeugt werden.

  • Nord-Korea
    Landesweit gibt es ein Risiko, an Darminfektionen, Typhus und Paratyphus zu erkranken. Daher sollte immer auf ausreichende persönliche Hygiene geachtet werden.

  • Südkorea
    Das Mers-Virus (Middle East Respiratory Syndrome) breitet sich seit Ende Mai 2015 im Land aus (Stand: Juni 2015), es hat bereits Todesfälle gegeben. Es ruft eine Atemwegserkrankung hervor, die sich nach einer Inkubationszeit zwischen weniger als einer Woche und bis zu zwei Wochen mit plötzlich auftretendem Fieber und Husten bemerkbar macht. Das Ansteckungsrisiko kann durch eine konsequente Hygiene, häufiges Händewaschen und dem Meiden von rohen Lebensmitteln verringert werden.

Impfungen und Prophylaxe

1. Verpflichtende Impfungen

  • China
    Nur bei der Einreise über ein Gelbfieber-Endemieland (www.who.int ) muss eine aktuelle Gelbfieberimpfung nachgewiesen werden.

2. Empfohlene Impfungen

  • Tetanus / Diphtherie/ Pertussis
  • Masern (Grundimmunisierung)
  • Polio (Grundimmunisierung)
  • Hepatitis A + B
  • evtl. Japanische Enzephalitis (gilt für China, Süd-Korea, Nord-Korea, Macao, Taiwan)
  • evtl. Typhus
  • Pneumokokken (für Menschen, die älter als 60 Jahre sind)
  • Grippe (für Menschen, die älter als 60 Jahre sind)

Einreisebestimmungen

  • Süd-Korea
    Das Land verlangt von Personen mit bestimmten Berufen, die wegen eines Arbeitsaufenthaltes einreisen wollen, dass diese einen englischsprachigen HIV-Test vorlegen.

  • Mongolei
    Ein HIV-Test in englischer Sprache wird bei allen Arbeitsaufenthalten verlangt.

  • Singapur
    Ausländern, die an AIDS erkrankt oder HIV-positiv sind, wird die Einreise verwehrt. Ausländer, die eine Daueraufenthaltserlaubnis beantragen oder als Arbeitnehmer in Singapur weniger als monatlich 2.000 Singapur-Dollar verdienen, müssen einen negativen HIV-Text nachweisen können. Dieser kann entweder im Heimatland oder einem der 13 anerkannten Zentren in Singapur vorgenommen werden.